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| Dennis Morris; Distributed by Island Records, Public domain, via Wikimedia Commons |
Am Abend des 3. Dezember 1976 wurde die Musikwelt erschüttert, als ein Attentat auf die Reggae-Legende Bob Marley in seinem Haus in Kingston, Jamaika verübt wurde. Dieser Vorfall war nicht nur ein Angriff auf einen Künstler, sondern auch ein Symbol für den politischen Konflikt, der Jamaika in den 1970er Jahren erschütterte. Gleichzeitig hatte er einen enormen Einfluss auf Marleys musikalische Laufbahn und inspirierte einige seiner größten Werke.
Jamaika in den 1970er Jahren: Politische Unruhen und Marleys Einfluss
In dieser Zeit wurde Jamaika von einem erbitterten Machtkampf zwischen zwei politischen Parteien erschüttert:
- People’s National Party (PNP) unter Michael Manley, die sozialistische Tendenzen hatte und Unterstützung aus Kuba erhielt.
- Jamaica Labour Party (JLP) unter Edward Seaga, die stärker an den Westen orientiert war.
Obwohl Bob Marley offiziell keine politische Agenda verfolgte, galt er als einflussreiche Figur. Sein kostenloses Konzert „Smile Jamaica“, das nur zwei Tage nach dem Anschlag stattfinden sollte, wurde von vielen als Unterstützung für die PNP interpretiert – möglicherweise ein Grund für den Angriff.
Der Attentatsversuch
Am Abend des 3. Dezember 1976 drangen sieben bewaffnete Männer in Marleys Haus ein und eröffneten das Feuer. Marley wurde von zwei Kugeln getroffen, seine Frau Rita Marley erlitt eine Schussverletzung am Kopf, und sein Manager Don Taylor wurde schwer verletzt. Wie durch ein Wunder überlebten alle.
Trotz seiner Verletzungen trat Marley am 5. Dezember auf der Bühne auf und spielte vor Tausenden von Fans. Er sagte: „Die Menschen, die die Welt schlechter machen, nehmen sich keinen freien Tag – warum sollte ich es tun?“
Wie beeinflusste der Anschlag Marleys Musik?
Nach dem Vorfall verließ Marley Jamaika und zog nach London, wo er sein legendäres Album „Exodus“ aufnahm. Hits wie „Jamming“ und „One Love“ spiegelten seinen unerschütterlichen Glauben an Frieden und Einheit wider. Der Song „Ambush in the Night“ erzählt explizit von dem Attentat und den dahinterstehenden politischen Machenschaften.
Wer steckte hinter dem Anschlag?
Bis heute wurden die Täter nie offiziell identifiziert. Dennoch gibt es mehrere Theorien:
- Kriminelle Banden mit Verbindungen zu politischen Parteien könnten verantwortlich gewesen sein.
- Die CIA könnte involviert gewesen sein, da Marley mit seiner wachsenden Popularität als Bedrohung für den westlichen Einfluss in der Region angesehen wurde.
Lehren aus der Vergangenheit: Wiederholt sich die Geschichte?
Der Fall Marley zeigt, dass Musik eine enorme politische Kraft hat. Auch heute noch werden Künstler aufgrund ihrer Botschaften verfolgt oder bedroht. Die Frage ist: Hat Musik noch die gleiche politische Wirkung wie damals?
Der Anschlag auf Bob Marley konnte ihn nicht zum Schweigen bringen – im Gegenteil, er wurde zu einem noch stärkeren Symbol für Frieden und Widerstand. Seine Musik inspiriert weiterhin Millionen von Menschen weltweit und erinnert uns daran, dass wahre Kunst nicht zum Schweigen gebracht werden kann.
Quellen:
The Guardian
BBC
The New York Times
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